Vom 4.5. bis 6.5. stand uns ein Experiment bevor: Ohne Plan und Ziel starteten wir am Hauptbahnhof Erfurt. An diesem Wochenende ging es darum uns unseren Weg vom Würfel anzeigen zu lassen. Zuvor hatten wir gewürfelt, wie viele Kilo Gepäck jeder mitnehmen durfte.
Schließlich waren wir vollständig (zu siebt) und standen vor der Anzeigetafel in der Bahnhofshalle. Vier Regionalbahnen waren angeschlagen, also nahmen wir den Würfel zur Hand.
Erst mal eine fünf. Das hieß nochmal würfeln. Dann eine drei. Dieser Zug führte nach Sömmerda. Allerdings hatte der Würfel uns neun Stationen weit geschickt, was hieß, dass wir in Sömmerda umstiegen und bis Olbersleben fuhren. Gegen 19 Uhr kamen wir dort an und liefen los. Keiner hatte wirklich eine Ahnung wo wir wahren. Aber das war ja der Sinn des Wochenendes. Mit viel Gelächter machten wir uns auf den Weg. Schon bald waren um uns herum nur noch Felder.
Nach einigem Suchen fanden wir einen geeigneten Ort zum zelten und bauten die Kothe auf. Ein kleiner Hügel schützte uns vor neugierigen Blicken und der Boden war eben. Da wir vergessen hatten Wasser zu holen gab es nur Brot mit Käse zum Abendessen. Der Mond schien hell, so dass wir trotz der einbrechenden Nacht noch viel sahen. Doch wir gingen bald schlafen, weil wir am nächsten Tag einen anstrengenden Marsch ins Blaue vor uns hatten.
Außerdem wollten wir einen zeitlosen Tag verbringen, das heißt alle Uhren blieben außer Sichtweite.
So erwachten wir am nächsten Morgen. Es war hell, mehr wussten wir nicht. Nach einem Frühstück liefen wir los. Wir sangen und lachten und kamen schließlich nach Hardisleben, wo wir unsere Wasserflaschen auffüllten und dabei ganz erstaunt von einem Kind „Seid ihr echte Pfadfinder?“ und „Schlaft ihr auch draußen?“ gefragt wurden. Wir bejahten und machten uns wieder auf den Weg.
Der Himmel war bewölkt aber immerhin regnete es nicht. Wann immer wir an eine Weggabelung kamen, nahmen wir den Würfel hervor und würfelten grade oder ungerade. So fanden wir unseren Pfad.
Das Dorf ließen wir hinter uns und waren nun wieder auf Feld und Wiesen unterwegs. Mit viel Freude erkundeten wir die Umgebung aber irgendwann bekamen wir Hunger. Vielleicht war es Mittag, vielleicht auch Nachmittag, aber das war uns egal, fest stand: essen steht an. Schon bald erblickten wir ein Waldstück, das uns vor dem einsetzenden Regen schützte und dort machten wir ein Feuer, auf welchem wir kochten.
Nach der Ruhepause ging es leider im Regen weiter, doch selbst das Dauernieseln und später auch der stärkere Regen konnten uns unsere gute Laune nicht verderben.
Es schien nicht den Anschein zu haben zu regnen aufzuhören und Zelt aufbauen im Nassen ist nichts schönes, also entschlossen wir uns in Teutleben dazu 3 Dörfer auszuwählen, in die es uns verschlagen könnte. Buttstädt gewann den Hauptpreis: Dort würden wir unsere Nacht verbringen.
Als wir dort ankamen waren wir ziemlich durchnässt, aber die Pfadfinder sind in Buttstädt schon berühmt und deshalb war uns eine Unterkunft im Trockenen sicher. Mit viel Tee und Spielen wärmten wir uns wieder auf und machten uns einen gemütlichen Abend.
Am nächsten Morgen stand noch ein Kirchbesuch an und dann machten wir uns auch schon auf den Rückweg.
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