90 Jahre – älter als die Großeltern der 17 Teilnehmenden am Jubiläumslager. Und doch kamen zum Festgottesdienst am Sonntag Besucherinnen, die sich noch an die junge Georgsburg erinnern können. Vom 10.-13.10. übernachteten die Pfadfinderinnen und Pfadfinder nicht nur ein Wochenende auf der Georgsburg. Sie beschäftigten sich auch mit der langen Geschichte ihrer Holzhütte.
Am Samstagvormittag fanden sie nämliche eine Zeitkapsel. In einem tief vergrabenen Glas befanden sich alte Bilder und Zeitungsartikel über die Eröffnung der Georgsburg. Auch vor 90 Jahren schon gehörte das Haus der katholischen Kirche und wurde von verschiedenen Jugendgruppen genutzt. In einem Artikel hat eine Jungengruppe beschrieben, wie sie auf Lager in dem Haus wahren, Mittags das „Hungerlied“ sangen und dann ein Geländespiel mit lautem Jubel begrüßten. Das passiert auch heute noch, wenn die Pfadfinderinnen und Pfadfinder ein Wochenende in der Natur verbringen. Und doch hat sich viel verändert. Am Nachmittag haben die Kinder und Jugendlichen sich in Workshops damit beschäftigt, was aus der heutigen Zeit sie in eine Zeitkapsel für die Zukunft verstecken wollen. Außerdem ging es um geschichtliche Ereignisse aus den 1920er Jahren, den Gründungsjahren der Georgsburg, Lieder für den Festgottesdienst wurden geprobt und es wurde versucht, selber eine Holzhütte zu bauen. Nicht fehlen durfte natürlich, wie auch schon am Freitag, das abendliche Lagerfeuer. Bis tief in die Nacht wurde gemeinsam Pfadi-Tchai (spezieller Tee) geschlurft und gesungen.
Der Sonntag stand dann ganz im Zeichen des Jubiläums. Das Haus wurde geputzt, und der Platz für den Gottesdienst hergerichtet. Am Nachmittag kamen über 50 Besucherinnen und Besucher zum Festgottesdienst mit Weihmischhof Reinhard Hauke, ganz pfadfinderisch mit Gitarrenmusik im Wald. Im Anschluss gab es viel leckeren Kuchen. Es waren tatsächlich Gäste gekommen, die die Georgsburg aus verschiedenen Jahrzenten ihrer Existenz kennen und von ihren Erinnerungen erzählten.
Ein abschließendes Wort zur Georgsburg: Wie bei dem stattlichen Alter zu erwarten, ist die Georgsburg in die Jahre gekommen. Das Domkapitel und der Pfadfinderstamm sind bemüht, das Haus instand zu halten, doch leider fehlen dazu die finanziellen mittel und teilweise auch die Arbeitskraft. Deshalb soll demnächst ein Förderverein gegründet werden. Sollten Sie das hier lesen, weil Ihnen die Georgsburg am Herzen liegt, melden Sie sich gerne bei uns, um die Renovierung zu unterstützen.